Die Infusionslösung

In der Medizin werden häufig dem Körper eines Patienten zusätzliche Flüssigkeiten (Infusionslösungen) mittels Infusion zugeführt. Dazu besteht die Möglichkeit die Infusionslösung dem Körper über das Blutkreislauf-System zuzuführen, oder in Ausnahmefällen auch über den Enddarm sowie über das Gewebe. Mit Ausnahme der Zuführung über den Enddarm, müssen die Infusionslösungen steril sein. Sie können dem entsprechenden Einsatzgebiet nach unterschiedliche Zusatzstoffe beinhalten. Medikamente, Salze, Kontrastmittel oder Glukose sind einige Beispiele. Infusionslösungen werden an einem Infusionsstativ aufgehängt.

Basislösungen (Elektrolyt- und Wasserlösungen)

Hauptbestandteile der Basislösungen sind Wasser und Elektrolyte, welchen zusätzlich auch Kohlenhydrate beigemischt sein können. Sie werden kristalloide Lösungen genannt. Isotone Elektrolytlösungen im physiologischem Mengenverhältnis Ionen des Blutserums.

Ihre Anwendung finden sie:

  • bei Defiziten im Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers

  • durch beispielsweise längerfristigem Erbrechen oder Durchfall hervorgerufenen Elektrolytverlusten

  • um als Trägerlösung für zusätzliche Elektrolyte und Medikamenten zu dienen

Ihre Anwendung bei hohem Blutverlust ist weniger effizient, da kristalloide Lösungen wegen des niedrigen onkotischen Druckes nur ca. 20 Minuten in Gefäßen verbleiben und die 4-fache Menge des zu ersetzendes Blutes erfordern. Sinnvoll ist die Infusion von kristalloiden Lösungen nur kurzfristig bei geringem bis mittlerem Blutverlust.

Kolloidale Infusionslösungen

Zur Anwendung bei der Volumentherapie und als Volumenersatz kommen kolloidale Lösungen. Sie sind durch den Gehalt an Kohlenhydrate, zum Beispiel Dextrane oder Hydroxyethylstärke sowie Proteine gekennzeichnet. Diese Makromoleküle erhöhen den kolloidosmotischen Druck und halten ihn aufrecht, bis der enzymatische Abbau oder das monukelare Phagozytosesystem durch Aufnahme die Makromoleküle eliminiert hat. Dadurch verlängert sich ihre Wirkung im Vergleich zu kristalloiden Lösungen, wodurch sie sich zur Anwendung bei höheren Blutverlusten eignen.

Hypertone Infusionslösungen (Osmotherapeutika)

Die Wirkstoffe Glycerin und Mannit sind Bestandteile der Osmotherapeutika und erhöhen im Extrazellulärraum den osmotischen Druck. Dies führt zu einem Wasserentzug aus dem umliegenden Gewebe. Ihre Anwendung finden hypertone Infusionslösungen zum Beispiel bei akuten Nierenfunktionsstörungen, um den Harnfluss zu steigern oder bei Ödembehandlungen.