Die Infusionen

Infusionen, welche meistens intravenös angewendet werden, ermöglichen die Verabreichung von Flüssigkeiten über einen definierten Zeitraum in den Blutkreislauf eines Menschen oder Tieres. Beispielsweise intravenös verabreichte Medikamente gelangen auf diese Weise sofort und vollumfänglich in den Blutkreislauf. Im Vergleich dazu, erfordert die orale Vergabe von Medikamenten eine chemische zusätzliche Beschaffenheit des Medikaments, damit es nicht von der Leber oder der Magensäure vorzeitig abgebaut wird. Ebenfalls kann die Dosierung bei einer intravenösen Infusion niedriger angesetzt werden. Trotz gleicher Wirkung können somit Nebenwirkungen reduziert werden. Infusionslösungen werden bei der kurzfristigen intravenösen Standardanwendung mit Hilfe eines Venenkatheders an einer peripheren Vene in den Blutkreislauf gebracht. Bei der Verabreichung venenreizender Medikamente oder einer längeren Therapiedauer, zum Beispiel parenterale Ernährung, empfiehlt sich ein ZVK (zentraler Venenkatheter), wobei dessen Spitze in einer zentralen Vene liegt. Bei der Chemotherapie kommen sogenannte Portkatheter zum Einsatz, welche eine Sonderform des zentralen Venenkatheders darstellen.


Bei der Flüssigkeitstherapie, werden Infusionen zum Beispiel für Volumenersatz oder Volumensubstitution und der Osmosetherapie eingesetzt. Zudem dienen Infusionslösungen als Trägerlösungen. Sie werden ebenfalls bei der parentalen Ernährung verwendet. Dadurch kann die Dauer der Verabreichung gesteuert werden und verhindert ein Über- bzw. Unterschreiten einer Wirkstoffkonzentration am Infusionsort. Eine weitere Möglichkeit der Infusion ist die Verabreichung von Blutbestandteilen (Transfusion). Die Tropfgeschwindigkeit lässt sich bei der Schwerkraftinfusion über eine Rollklemme dosieren. Zur präziseren Dosierung sind jedoch Infusionspumpen erforderlich. Zur Verabreichung hochwirksamer Medikamente werden auch Perfusoren (Spritzenpumpen) eingesetzt, welche eine Sonderform der Infusion darstellen. Ebenso finden Druckinfusionsgeräte bzw. Druckinfusionsmanchetten ihre Anwendung bei der Infusion, wenn die Verabreichung größerer Mengen in kurzer Zeit erfolgen soll. Infusionen und Perfusoren werden während der Verabreichung häufig an Infusionsstativen oder Notfallwagen für den innerklinischen Notfalltransport befestigt.


Trotz der grundsätzlichen Vorteile einer intravenösen Infusion bestehen auch Risiken. So besteht zum Beispiel eine hohe Anforderung an die Sterilität, da sonst Keime in die Blutbahn gelangen können. Auch kann das Medikament in das umliegende Gewebe bei dem Durchstechen der Vene gelangen. Besonders bei gewebereizenden Medikamenten kann es dadurch zu Nekrose (örtliches Absterben von Gewebe) oder Abszessen kommen.