Der Blutdruck

Der Druck mit dem das Herz Blut durch den Blutkreislauf fördert, wird als Blutdruck bezeichnet. Am höchsten ist der Blutdruck in der Aorta und sinkt auf seinem weiteren Weg durch die Arterien, Venen und Kapillaren immer weiter ab, bis er wieder zum Herzen zurückgeleitet wird. Abweichungen nach oben oder unten von dem normalen Blutdruck (120/80 mmHg) werden von Personen in der Regel nur über die dadurch entstehenden Symptome wahrgenommen, weswegen Blutdruckmessungen erforderlich sind. Bei zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie), einem Blutdruckwert unter 105/60 mmHg, zeigen sich bei den betroffenen Personen häufig Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl und ständige Müdigkeit sowie das Schwarzwerden vor den Augen. Niedrigblutdruck lässt sich in der Regel leicht beheben, wobei er aber seine Ursache in Organerkrankungen wie Herzmuskelschwäche oder Schilddrüsenstörungen haben kann. Dem gegenüber steht der Bluthochdruck (Hypertonie), ab einem Blutdruckwert von 140/90 mmHg. Er bleibt häufig unerkannt, bis Symptome auftreten und darauf hinweisen. Auf Dauer sind bei Bluthochdruck ernsthafte Organ- und Gefäßschäden nicht auszuschließen. Häufige Symptome für Bluthochdruck sind Schmerzen sowie ein Druckgefühl im Brustkorb, Sehstörungen, Atemnot, Lähmungen, Übelkeit oder Sprechstörungen. Bluthochdruck ist für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der größte Risikofaktor. Häufig sind Verstopfungen in den Arterien Ursache für Bluthochdruck. Besonders bei körperlichen Anstrengungen versucht das Herz durch stärkeres Arbeiten den Verstopfungen entgegenzuwirken und den erforderlichen Versorgungsdruck aufrecht zu erhalten. Die Belastung für Herz und Blutgefäße steigt dadurch an. Mit der Zeit steigt das Risiko eines Herzinfarktes. Auch Nieren oder Gehirn können geschädigt werden.

Blutdruckmessung

Die gesetzliche Maßeinheit innerhalb der EU für Blutdruck ist mmHg. Diese Bezeichnung bedeutet Millimeter Quecksilbersäule und geht auf den Physiker und Mathematiker Evangelista Torricelli zurück, welcher ein Verfahren zur Blutdruckmessung entwickelte. Gemessen werden der Maximalwert (systolischer Druck) und der Minimalwert (diastolischer Druck).

Klassische Blutdruckmessgeräte

Eine aufblasbare Manschette wird über dem Ellbogen am Oberarm angelegt. Durch einen Pumpball wird diese dann auf einen Druck aufgeblasen, welcher an einem angebrachten Manometer abgelesen werden kann und über dem vermuteten systolischen Wert liegt. Mit einem Stethoskop kann dann auf Verwirbelungsgeräusche des Blutes (Korotkoff-Geräusche) geachtet werden, welche entstehen, wenn der Druck der Manschette abgelassen wird. Dadurch fließt das Blut ab einem bestimmten Druck wieder durch die abgedrückte Arterie.

Digitales Blutdruckmessgerät

Digitale und vollautomatische Blutdruckmessgeräte erleichtern die Bedienung und sind besonders für die eigenständige und regelmäßige Blutdruckmessung von Patienten geeignet. Über eine batteriebetriebene Pumpe wird nach Betätigung des Startknopfes die Manschette selbsttätig aufgeblasen. Blutdruck und Herzfrequenz werden dann beim Ablassen des Drucks von einem Sensor erfasst. Neben vollautomatischen Blutdruckmessgeräten gibt es auch halbautomatische, die ein Aufpumpen der Manschette mit der Hand erfordern.

Invasive Blutdruckmessgeräte

Besonders in der Intensivmedizin kommen invasive Blutdruckmessgeräte zum Einsatz. Eine intraartielle Blutdruckmessung ermöglicht zum Beispiel automatisches kontinuierliches Monitoring des Blutdrucks.